Wie klingt dieses Stellenangebot für Sie? Wenn Sie etwas einzahlen, erhalten Sie Ihr Gehalt. Klingt suspekt, oder? Tatsächlich handelt es sich um eine der am schnellsten wachsenden Betrugsmaschen mit Stellenanzeigen, die es derzeit gibt.
Daten der US-Handelskommission FTC zeigen, dass sich die Zahl der gemeldeten Betrugsfälle mit Stellenanzeigen (auch bekannt als Jobbetrug oder Job-Scamming) zwischen 2020 und 2024 fast verdreifacht hat. Auch die gemeldeten Verluste stiegen um mehr als das Fünffache auf 501 Millionen US-Dollar im Jahr 2024.
Generell nimmt der Betrug mit Stellenanzeigen immer mehr zu und verursacht immer höhere Schäden.
Spitzenreiter bei den Betrugsfällen ist eine neue Masche, bei der die Opfer tatsächlich Geld zahlen, um bezahlt zu werden.
“Bezahlen, um bezahlt zu werden” – die derzeit größte Masche beim Jobbetrug
Die FTC bezeichnet diese Masche als “gamifizierten Stellenanzeigenbetrug” oder “Aufgabenbetrug”. Angesichts der Art und Weise, wie der Betrug abläuft, ist dies durchaus zutreffend. Die Arbeit ähnelt einem Spiel, bei dem jedoch nur die Betrüger gewinnen.
Und so funktioniert sie:
Sie erhalten ein Jobangebot per SMS oder Privatnachricht. Die Betrüger bieten Ihnen “Arbeit” in Form von “Anwendungsoptimierungen” oder “Produktverbesserungen” an, die oft mit schwammigen Begriffen umschrieben werden.
Sie nehmen das Angebot an. Anschließend richten die Betrüger für Sie ein Konto in einer App oder auf einer Plattform ein, wo Sie Videos oder Produktbilder im Internet “liken” oder “bewerten” sollen.
Sie machen sich an die Arbeit. Die App bzw. Plattform ist gefälscht, erweckt aber den Anschein, als würden Sie Provisionen für das Anklicken und Erledigen von Aufgaben erhalten. Zu diesem Zeitpunkt zahlen die Betrüger möglicherweise ein oder zwei kleine Beträge, um Sie davon zu überzeugen, dass der Job echt ist.
Die Betrüger locken Sie in die Falle. Jetzt kommt der spielerische Teil: Wer mehr “Arbeit” will, muss dafür bezahlen. An dieser Stelle verlangt der Betrüger eine “Anzahlung” für die nächsten Aufgaben. Wie bei einem Videospiel versüßen die Betrüger Ihnen die Sache, indem sie Ihnen versprechen, dass Sie Ihren Lohn mit den nächsten Aufgaben “steigern” können.
Die Falle schnappt zu. Sie zahlen die Anzahlung und erfüllen die gestellten Aufgaben. Wenn Sie jedoch versuchen, Ihre Einnahmen aus der App oder der Plattform abzuheben, stellen Sie fest, dass die Betrüger und das Geld verschwunden sind. Alles war gefälscht.
Die Betrügereien basieren auf älteren Betrugsmaschen mit schnellem Geld, wie sie bei Bezahl-Apps zu finden sind.
Betrugsmaschen mit schnellem Geld bauen sich langsam auf, da die Betrüger versuchen, ein falsches Vertrauen bei den Opfern aufzubauen, indem sie ihnen gelegentlich Beträge für kleine Arbeiten auszahlen. Sobald die Opfer Vertrauen gefasst haben, verlangen die Betrüger eine hohe Summe und verschwinden. Betrugsversuche, bei denen die Opfer bezahlen, um bezahlt zu werden, laufen im Prinzip genauso ab. Folgendes sollten Sie über diese Betrugsmasche wissen:
- Laut FTC sind alle Jobs illegal, bei denen man dafür bezahlt wird, Inhalte zu “liken” oder zu “bewerten”. Das ist die Ironie dabei. Sie sollen etwas Illegales tun, das zu etwas Illegalem führt: Diebstahl.
- Berichten zufolge verlangen Betrüger bei solchen Betrügereien häufig Kryptowährung als Zahlungsmittel. Laut FTC verlieren Opfer von Jobbetrug mit Kryptowährungen weitaus mehr Geld als mit jeder anderen Form der Bezahlung.
Schützen Sie sich vor Jobbetrug
Schritt 1: Ignorieren Sie Jobangebote per SMS oder Privatnachricht in sozialen Medien
Seriöse Personalvermittler melden sich bei Ihnen in der Regel per E-Mail oder über eine Jobbörse. Sie geben Ihnen klare Informationen über die mögliche Stelle und beantworten alle Fragen, die Sie haben, ebenso klar.
Betrüger dagegen schreiben vage formulierte SMS und Privatnachrichten. Sie machen meist große Versprechungen, gehen aber nicht ins Detail. Wenn Sie Fragen zum Job stellen, erhalten Sie ähnlich vage Antworten. Ignorieren Sie solche Angebote.
Schritt 2: Informieren Sie sich über das Unternehmen. Informieren Sie sich bei Online-Stellenanzeigen immer über das Unternehmen. Suchen Sie nach dem Unternehmen, und finden Sie heraus, ob es sich um ein reales Unternehmen handelt – und ob alles mit dem übereinstimmt, was Ihnen der Personalvermittler erzählt.
In den USA stehen Ihnen mehrere Ressourcen zur Verfügung, die Ihnen bei der Beantwortung dieser Frage helfen können. Das Better Business Bureau (BBB) bietet eine durchsuchbare Liste von Unternehmen in den USA mit einem kurzen Profil, einer Bewertung und sogar einer Liste von Beschwerden (und Antworten des Unternehmens), die gegen sie vorgebracht wurden. In Deutschland gibt es beispielsweise das Unternehmensregister und das Handelsregister, bei denen Sie gewisse Informationen über deutsche Unternehmen abrufen können. Für Österreich gibt es das Firmenverzeichnis WKO Firmen A-Z, und für die Schweiz den zentralen Firmenindex. Auf diesen Seiten können Sie sich ein Bild über die Seriosität eines Unternehmens machen.
Für eine Auflistung von Unternehmen mit US-amerikanischen und internationalen Standorten können Organisationen wie S&P Global Ratings und die Dun and Bradstreet Corporation Hintergrundinformationen liefern.
Sehen Sie sich zuletzt auch die Website des Unternehmens an. Schauen Sie nach, ob es eine Stellenanzeige gibt, die zu der Ihnen angebotenen Stelle passt. Diese Nachforschungen helfen Ihnen oft, Betrug aufzudecken.
Schritt 3: Verweigern Sie die Zahlung
So einfach es auch klingen mag: Zahlen Sie kein Geld, um Geld zu erhalten.
Verweigern Sie immer die Zahlung im Voraus, unabhängig vom Zahlungsmittel. Ein seriöser Arbeitgeber wird Sie niemals bitten, einen kleinen Betrag zu investieren oder zu hinterlegen, um eine große Summe zu erhalten. Und er wird Ihnen alles zur Verfügung stellen, das Sie für Ihre Arbeit benötigen (Schulungen, Ausrüstung usw.).
Weitere Optionen zum Schutz vor Online-Betrug
Online-Schutzsoftware wie die von McAfee kann Ihnen helfen, sich noch besser vor Jobbetrug und Betrug im Allgemeinen zu schützen. In Bezug auf Jobbetrug schützt Sie die Software unter anderem folgendermaßen:
- Betrüger verleiten Menschen immer wieder zur Preisgabe ihrer persönlichen Daten durch die Verwendung von Links zu schädlichen Websites. Der in unseren Abonnements enthaltene Web-Schutz schützt Sie vor diesen Links.
- Betrüger verschicken sehr häufig Nachrichten mit Links zu verdächtigen Websites und ähnlichem, um an persönliche Daten zu gelangen. McAfee+ blockiert diese Links und verhindert, dass Sie darauf klicken. Unsere KI-Technologie scannt URLs in SMS-Nachrichten und erkennt Betrug automatisch. Wenn Sie versehentlich auf einen schädlichen Link klicken, wird die riskante Website blockiert.
- Betrüger müssen irgendwie an Ihre Kontaktdaten gelangen. Häufig beziehen sie diese von Datenhändler-Websites. In den Tausenden Daten über Milliarden von Menschen, die dort verfügbar sind, können sie Ihre Kontaktdaten und andere persönliche Informationen finden, um einen zielgerichteten Angriff zu starten. Die McAfee-Funktion Personal Data Cleanup scannt die riskantesten Datenhändler-Websites, zeigt Ihnen, welche davon Ihre persönlichen Daten verkaufen, und kann Ihnen je nach Abonnement dabei helfen, sie zu entfernen.
- Außerdem haben Sie mit unserem Social Privacy Manager die Möglichkeit, Ihre Privatsphäre in sozialen Medien zu erhöhen. Mit nur wenigen Klicks können Sie mehr als 100 Datenschutzeinstellungen für Ihre Konten anpassen, sodass Ihre persönlichen Daten nur für die Personen sichtbar sind, mit denen Sie sie teilen möchten.